Minimalismus - ein Blick in den Kleiderschrank

Vielleicht erinnert sich der ein oder andere noch an ein Bild bei Facebook, das ich vor einigen Monaten gepostet habe...




...und ich habe mich brav daran gehalten. Nur einen Tag später haben wir in einem Kraftakt meinen Kleiderschrank minimalisiert. Heute gibt es mal ein kleines Update über meinen Weg zu einem minimalistischen Kleiderschrank - oder "capsule wardrobe".

Zunächt einmal habe ich lange darüber nachgedacht mir einen neuen kleinen Kleiderschrank zu leisten. Doch ich wollte eigentlich kein Geld ausgeben und keine Ressourcen in Form meines alten Kleiderschrank - den ich selber geerbt habe - verschwenden. Also musste meine Famile anrücken und mit mir den Kleiderschrank auseinander nehmen (danke dafür!). Er bestand nämlich, wie ich schon früh gemerkt habe, aus verschiedenen massiven Bauteilen, die sich einzlen verwenden ließen. Also wurde umgestellt und rumgerückt und heute sieht es so aus...


Den Oberbau meines Schrankes - steht links neben dem Schrank - benutze ich als Ablage und Schuhschrank und bis jetzt bin ich sehr zufrieden mit "meinem" Umbau.

Jetzt aber zum Inhalt! Viele Minimalisten folgen bei ihrem Kleiderschrank dem Project 333 der Amerikanerin Courtney. Dabei besteht der "capsule wardrobe" - was übersetzt eigentlich "Kapsel-Schrank" bedeutet - aus 33 Teilen (Kleidung, Schuhe, Schmuck, Accessoires usw.) und wird alle 3 Monate gewechselt. Daher der Name "Project 333".
Ich habe versucht mich an der Zahl 33 für jeweils Winter- und Sommerkleidung zu orientien, finde mich in dieser Art der Kleiderauswahl aber nicht wirklich wieder. Außerdem wollte ich nicht alle drei Monate alles austauschen. Wohin dann mit den anderen Sachen? So viel Platz zun Lagern habe ich nicht! Also habe ich beschlossen meine Sommer- und Winterkleider in einem Schrank zu belassen.  So habe ich den Überblick über alle meine Sachen. Nur habe ich momentan dicke Wintersachen ganz nach unten geräumt, die im Winter dann Platz für die Sommerkleider machen werden.

Vielleicht möchte ja auch jemand von euch seinen Schrank ausmisten und insgesamt leichter und minimalistischer machen? Oder sich dem ewigen Kaufzwang entgegen stellen? Dann könnten vielleicht folgende Schritte, denen ich gefolgt bin, eine Inspiration sein.



1. Ausmisten - und zwar wirklich und ehrlich. Ich habe alles aus meinen Schrank rausgeräumt und betrachtet. Dabei habe ich mir immer die Frage gestellt, ob das Kleidungsstück zu meinen Lieblingsteilen gehört. Wenn nicht, habe ich mich gefragt, wann ich es das letzte mal getragen habe. Meistens kam dann zum Vorschein, dass ich es seit einer Ewigkeit nicht an hatte - also weg damit! Außerdem sollte man nicht auf Eventualitäten setzen, sondern die Realität sehen. Wer nie auf Cocktailempfänge geht, braucht keine drei Cocktailkleider! Wer aber viel Sport treibt, sollte seine drei oder vier Laufhosen und Oberteile auf jeden Fall behalten!
Tipp am Rande: wer sich wie ich nicht gleich von seiner Kleidung trennen kann, sollte sie erstmal einfach in Kisten packen und wegstellen. Was man nach einigen Wochen nicht vermisst, kann dann auf jeden Fall weg und anderes bekommt vielleicht als wiedergefundener Schatz mehr Aufmerksamkeit.

2. Stil definieren - nachdem ich nur noch das im Schrank hatte, was mit gefiel, wollte ich meinen Style definieren. Das konnte ich mir jedoch eigentlich sparen, da mein dezimierter Schrank mir meinen Style förmlich ins Gesicht geschrien hat! Einfach und sportlich muss es sein, aber gerne feminin mit Kleidern.

3. Kleidung spenden oder verkaufen - aber wohin mit meinen ganzen Sachen? Zunächst habe ich vieles gespendet. In meiner Heimatstadt gibt es einen Kleiderkammer, in der Bedürftige sich Kleidung abholen können. Ich würde meine Kleidung immer lieber an eine lokale Einrichtung spenden, als sie in die anonymen Container für Altkleider zu werfen!
Natürlich wollte ich auch noch meinen Geldbeutel etwas aufpolstern und habe mit Charlotte bei einem Flohmarkt teilgenommen.
Aber eines ist ganz wichtig: gute Kleidung nicht einfach in den Müll werfen! Das ist nicht der Sinn der Sache!

4. Nur Notwendiges nachkaufen - wenn man erstmal Platz in seinem Schrank geschaffen und vielleicht auch etwas Geld eingenommen hat, ist die Versuchung natürlich groß die Lücken im Schrank wieder zu füllen. Um das zu vermeiden habe ich eine einfache Regel aufgestellt: Ich kaufe nur Sachen nach, die ich unbedingt brauche. Bei mir war es zum Beispiel eine weiße Bluse, die ich nach langem Überlegen bei Grüne Erde bestellt habe.

5. Austauschen statt dazukaufen - eine weitere Regel für mich war es, Kleidung auszutauschen. Ich liebe zum Beispiel lange Röcke und Kleider. Also besitze ich von beidem zwei. Als ich mich in einen blauweißen Rock von Armedangels verliebt habe, muste mein alter ausgewaschener Primarkrock mich leider verlassen. Genauso wurde auch gestern ein langes Kleid durch eine Neues ersetzt. So bleibt die Anzahl der Kleidungsstücke gering, aber man kann sich trotzdem über Neuzugänge freuen.



Mit diesen 5 Punkten habe ich es geschafft meinen Kleiderschrank auszumisten und nicht wieder zu vergößern. Natürlich habe ich jetzt auch nicht mehr die Möglichkeit viele Klamotten zu horten!
Ich empfinde es als sehr befreiend weniger Kleidung zu besitzen, obwohl ich im Vegleich zu den wirklichen Minimalisten wohl noch einiges Auszumisten habe. Mir persönlich ist es jedoch auch viel wichtiger den Wert meiner Kleidung zu kennen,  jedes Teil zu schätzen und so nicht ständig Ressourcen zu verschwenden, weil ich einen neuen Fummel gekauft habe, der sowieso nicht meinem Stil entspricht.
Und wenn was Neues dazu kommst, ist es entweder fairtrade oder secondhand.

Was ich in Sachen Minimalismus aber bereits plane ist die nächste Reise mit kleinem Gepäck anzutreten. Mal schauen wie das läuft...

Grüne Grüße,
Anna

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