Die Grenzen des nachhaltigen Lebens - wo für uns Zero Waste und Plastikfrei schwierig wird

Jeder Lebensstil hat Grenzen. Auch wenn wir uns noch so sehr bemühen auf Plastik zu verzichten, allgemein keinen Müll zu hinterlassen und so wenig negativen Einfluss auf unsere Umwelt zu haben - man kann nicht alles perfekt machen! Und das ist auch gut so, denn Perfektion ist ein Extrem, nach dem wir persönlich nicht streben. Wir suchen einen guten und vernünftigen Mittelweg zwischen der modernen Welt und einer nachhaltigen Lebensweise. 

Doch bei welchen Aspekten ist für uns Schluss mit Zero Waste und Plastikfrei?


- Moderne Medizin - 



Natürlich kann man sicher einige Erkrankungen mit einer gesunden Lebensweise oder naturheilkundlichen Verfahren angehen und sicher auch heilen. Doch bei einigen geht dies eben nicht. Zur Behandlung von Krankheiten sind manchmal Medikamenten in Plastikverpackungen notwendig. Gleichzeitig muss zum Schutz der Behandelnden und Behandelten vor ansteckenden Krankheiten auf Einwegprodukte aus Plastik zurückgegriffen werden, um die Hygienevorschriften einzuhalten.

In den Bereichen der modernen Medizin steht für uns der Verzicht auf Plastik an letzter Stelle und die Gesundheit geht vor! Zudem muss man sich vor Augen führen, dass bei allem verarbeiteten Kunststoff in Deutschland zwischen 2013 und 2015 nur 2% auf die Branche der Medizin zurückzuführen ist. Im Gegensatz dazu werden 35% (und damit am meisten) Plastik für die Verpackungsindustrie aufgewendet.  (Quelle: Plastik im Blut). 


- Verhütung - 



Verhütung ist ein sehr persönliches Thema, weshalb auch jeder persönlich entscheiden muss, wie er oder sie dieses Thema angehen möchte. Doch auch hier gilt für uns - Sicherheit geht vor! Wenn das Kondom aus der Plastikverpackung vor ansteckenden Geschlechtskrankheiten und ungewollter Schwangerschaft schützt, ist das gut (aber bitte richtig und nicht in den nächsten Wald entsorgen!). Wenn die Pille das Verhütungsmittel der Wahl ist und in einer Plastikverpackung daher kommt, ist das ebenfalls in Ordnung. Natürlich gibt es besonders im Bereich der Verhütung auch bereits nachhaltigere Möglichkeiten (zB. Kondome von Einhorn). Dennoch muss in diesem Bereich jeder ganz persönlich entscheiden, mit welchen Mitteln er oder sie am Besten zurecht kommt und sich wohl fühlt.


- Zweckgemeinschaften - 



Wir versuchen unsere Mitmenschen nicht durch lange Reden und Argumente zu überzeugen. Wir leben unseren Lifestyle und leben ihn gleichzeitig damit anderen vor. Wer sich davon inspiriert fühlt, kann uns jeder Zeit fragen und wir freuen uns immer über konstruktive Gespräche! Aber manchmal ist es einfach unangebracht, seine eigene Meinung durchzudrücken.

Dies gilt besonders für oder in Gruppen, die sich für einen besonderen Zweck gebildet haben. Ein Beispiel - die WG: hier geht es für mich besonders um gutes Zusammenleben und um Kompromisse. Ich lebe zum Glück in einer ganz wunderbaren WG, die mich viele nachhaltige Alternativen auch in Gemeinschaftsräumen testen und ausleben lässt. Doch manchmal muss es schnell, praktikabel und einfach sein - wie die große Plastikflasche mit Spüli für das Geschirr. Natürlich gibt es hier nachhaltigere Alternativen, aber ich muss nicht immer meinen Kopf durchdrücken.
Vielmehr freue ich mich, wenn Alternativen gut ankommen oder Gewohnheiten übernommen werden. Und die nachhaltigen Ideen kommen tatsächlich nicht immer nur von meiner Seite! Auch ich werden regelmäßig inspiriert!

Habt ihr noch weitere Bereiche in eurem Leben, in denen eine nachhaltige/plastikfreie/müllfreie Lebensweise für euch unpassend ist? 

Grüne Grüße
Anna

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